Dyskeratosis congenita, X-chromosomal rezessiver Typ
Name: | Dyskeratosis congenita, X-chromosomal rezessiver Typ | Synonyme: | Zinnser-Cole-Engman-Syndrom; engl. Dyskeratosis congenita, X-linked; DKC; Zinnser-Cole-Engman syndrome | Vererbung: | XD Gen o. Genprodukt: Dyskerin Gensymbol: DKC1 Genlokus: Xq28 MIM-Nr.: 305000
| Prävalenz: | 1 : 1.000.000 | Pathogenese: Der Gendefekt liegt im Bereich des DKC1-Gens (Xq28), welches Dyskerin kodiert(großteils Missense-Mutationen). Dyskerin ist ein hochkonserviertes nukleoläres Protein, welches sowohl mit der Ribosomenbiosynthese als auch mit der Telomerasefunktion interferiert (im Rahmen der Erkrankung kommt es zu verkürzten Telomeren). |
Symptome:
Haut- / Schleimhaut – Symptome, Assoziierte Symptome:Die klassische Trias der Erkrankung beinhaltet retikuläre Pigmentanomalien, Nageldystrophien und Leukoplakien (Mundschleimhaut, Ösophagus, Vagina, Anus), dies assoziiert mit Knochenmarksveränderungen und einer erhöhten Prädisposition zu Malignomen (15-20%), insbesondere Plattenepithelkarzinome, seltener Hodgkin-Lymphom. Anhaltender Tränenfluss aufgrund einer Tränengangsatresie, psychomotorischer Entwicklungsrückstand, dünnes und spärliches Haar, Zahn- und Skelettanomalien, ophthalmologische und neurologische Auffälligkeiten wurden beschrieben. Aufgrund der Variationsbreite des klinischen Spektrums der Erkrankung beinhalten die aktuellen Aufnahmekriterien in das DKC-Register 1. wenigstens ein mukokutanes Symptom 2. Knochenmarksdepression und 3. zwei oder mehr zusätzliche somatische Symptome (Malignom, Lungeninsuffizienz, chronische Lebererkrankung) [Castori et al. 2007, Vulliamy et al., 2006].
Die oben beschriebenen Hautveränderungen treten typischerweise in den ersten zehn Lebensjahren auf, betreffen dann vorwiegend UV-exponierte Areale wie Gesicht und Extremitäten. Neben dieser typischen retikulären Hyper- und Hypopigmentierung finden sich Palmarerytheme und teleangiektatische Erytheme (Gesicht, Thorax), des weiteren ein Verlust der Papillarleisten [Fritsch,1998]. Die Nägel sind dystroph oder fehlen und zeigen eine longitudinale Riefelung [Castori et al. 2007].
Ursächlich für die frühe Mortalität sind neben der Knochenmarksdepression, welche bis zum 30. Lebensjahr bei 80-90% der Patienten auftritt, Malignomneigung und schwere Lungenkomplikationen. |
(Symptomatische) Therapie:
- Hämatopoetische Stammzelltransplantation
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Selbsthilfegruppen:
Österreich: keine Deutschland: keine EU: Frankreich, GB
Netzwerke:
Belgien: Hôpital Erasme Services de chimie médicale, Brüssel / Mme Dr Béatrice GULBIS ENERCA : European network for rare congenital anemias Deutschland:
- Universitätsklinikum Ulm Department of internal medicine III ENERCA : European network for rare congenital anemias
- Universität Rostock - Klinik und Poliklinik für Innere Medizin DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V.
Dänemark:
- NeuroSearch A/S NeuroSearch A/S / Ballerup
- ENERCA : European network for rare congenital anemias
Frankreich:
- CHU de Bicêtre Laboratoire d'hématologie, d'immunologie et de cytogénétique/Le Kremlin bicêtre
- ENERCA : Réseau européen des anémies congénitales rares
Italien, Portugal Spanien (ENERCA)
Großbritannien: UPKIN |
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